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HENGSTLER: Hammerhart - Einbauen und vergessen, das inkrementale Ei des Kolumbus

Neuer Inkrementalgeber RI80-E: mechanisch konseqeuent auf Robustheit und Langlebigkeit ausgelegt, elektronisch mit neuester Technologie bestückt.

Inkrementale Drehgeber gleichen sich wie ein Ei dem anderen, und dies schon seit geraumer Zeit. Inkrementale Drehgeber sind „Commodity“ – Massenartikel geworden, die sich im Großen und Ganzen nicht mehr von einander unterscheiden.

Stark vereinfacht gesagt: Es gibt kleinere und größere Bauformen, Vollwelle und Hohlwelle, robustere und grazilere aber in Bezug auf die technischen Merkmale gibt es seit Jahren – abgesehen von marginalen Verbesserungen bei einzelnen Daten nichts wirklich Neues. Nicht umsonst spricht man seit Jahren vom Industriestandard Geber.

Die Stimme des Kunden
VOC (voice of the customer) auf Neudeutsch die Stimme des Kunden spielt bei Danaher in jeder Hinsicht eine absolute Schlüsselrolle. Hengstler als Mitglied des Danaher Konzerns ist bei der Suche nach unerfüllten Kundenwünschen fündig geworden und präsentiert mit dem RI80-E das erste Familienmitglied seiner neuen „ICURO“ Inkrementalgeber Plattform, das mit einigen nützlichen Neuheiten das Leben zukünftiger Drehgeberanwender erleichtern soll.

Beim RI80-E handelt es sich um einen inkrementalen Hohlwellengeber, der primär für den Aufzugsmarkt entwickelt wurde, aber auch an Standard Asynchron Antrieben, sowie im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt werden kann. Das Anforderungsprofil orientierte sich daher konsequent an den Gegebenheiten der Liftbranche.

Ganz einfach: Einbauen und vergessen
Eine Hauptaussage im Gespräch mit OEM Anwendern auf den Punkt gebracht: „Unsere Anlagen haben eine Lebensdauer (bis zur Generalüberholung) von 20 Jahren. Wir erwarten von den eingesetzten Komponenten die selbe Haltbarkeit.“ Was das für den Drehgeber bedeutet war somit auch klargestellt: „Einbauen und vergessen!“ Das mechanische Konzept wurde aus diesem Grund äußerst großzügig dimensioniert.

Für die Mechanik des Gebers hieß die Zielsetzung „Auslegung auf höchste Dauer - Überlastbarkeit und extreme Schwing / Schock Belastung“. Fester Bestandteil des Entwicklungsprozesses bei Hengstler ist ein so genannter HALT – Test (Highly Accelerated Life Test). Dabei wird der Prüfling unter Anwendung von Temperatur und Klima – Schockzyklen hoher Vibrationsbelastung ausgesetzt.

Dieses Verfahren wird Entwicklungsbegleitend eingesetzt, um Designschwachstellen zu finden. In der Regel enden HALT Tests mit der Zerstörung des Prüflings. Nicht so beim RI80-E: er hat diese Tortur ohne Schäden überstanden.

Im Bereich der Geberelektronik nutzte Hengstler die Gelegenheit, auf die erhöhten Anforderungen mit einer neuen Optoasic Generation zu antworten, die von Ihren Merkmalen her auf die Anforderungen der Liftindustrie zugeschnitten ist und darüber hinaus das technisch sinnvoll Machbare in Bezug auf Vorbeugende Wartung und webbasierte Anlagendiagnose unterstützt.

Bei bisher gängigen Inkrementalgebern ist zwar auch schon ein Alarmausgang vorhanden, dieser gibt jedoch nur eine Sammelmeldung über alle Fehler, die sich auf den Strombedarf der internen LED auswirken und zwar erst dann, wenn ein Fehler auftritt. Für vorbeugende Wartung ohne Anlagenstillstand ist es dann zu spät. In der Aufzugsbranche werden Wartungen geplant durchgeführt. Im Idealfall wählt sich der Servicetechniker zur Vorbereitung seines Einsatzes per Webbrowser in die Anlage ein und erhält alle relevanten Informationen, die er benötigt, um eventuell benötigte Verschleißteile vorab zu beschaffen.

Alarmausgang - Zugriff über Webbrowser
Der RI80-E unterstützt dies dahingehend, dass zum einen die funktionsrelevanten Betriebszustände ständig überwacht werden, zum anderen eventuelle Warnmeldungen, auch wenn sie nur einmalig und kurzzeitig auftreten, im Geber - internen Speicher abgelegt werden.

Folgende Zustände sind mit dem Zeitpunkt Ihres Auftretens versehen im internen Diagnosespeicher gespeichert:

• Sendestromregelung der LED-Regelung auf Maximum
• Übertemperatur
• Inkrementfehler,

d.h. Impulsverlust innerhalb einer Umdrehung.

Der Anwender kann nun auf diesen Diagnosespeicher zugreifen. Dieses wird zum einen durch ein Browser basierendes Tool von Hengstler, oder durch die Implementierung der notwendigen Hardware in Form eines Operationsverstärkers, und Software in der Steuerung vom Kunden realisiert.

Letzteres erlaubt eine globale Diagnose des Inkrementalgebers von jedem Standort der Welt aus. Der Nutzen liegt ganz klar in der verbesserten Anlagenverfügbarkeit und der erhöhten Effizienz der jeweiligen Serviceorganisation.

Der Geber verfügt über den selben Alarmausgang wie bisher Marktüblich. Die Innovation besteht darin, dass dieser Ausgang nun bidirektional verwendet werden kann. Wird am Alarm – Pin eine Spannung von ca. 6 Volt angelegt, sendet der Drehgeber den Inhalt des internen Speichers. Die Informationen werden Strommoduliert in Manchester-Kodierung ausgegeben. Eine Start- und Stoppbedingung sorgen für die richtige Erkennung der einzelnen Bits bzw. Bytes.

In einigen Ländern sind in der Aufzugtechnik aus Sicherheitsgründen redundante Geber vorgeschrieben. Beim RI80-E ist dies als Option erhältlich.

Wellenabdeckung für schnellere Evakuierung
Eine weitere VOC – getriebene Neuerung ist die integrierte Wellenabdeckung: An Getriebe- basierenden Liftmotoren ist für manuellen Notbetrieb, z.B. bei Evakuierungen ein Handrad gefordert. Das Handrad wird auf dem B – seitigen Wellenende des Antriebs direkt hinter dem Drehgeber angebracht. Im Normalbetrieb befindet sich eine Abdeckung in Signalfarbe über dem Wellenstummel, die typisch mit 3 Schrauben befestigt ist.

Der RI80 kommt mit einer integrierten Abdeckung mit Bajonett – Verschluß, die werkzeuglos angebracht und abgenommen werden kann. Dies spart sowohl bei der Gebermontage als auch im Evakuierungsfall wertvolle Zeit. Man stelle sich vor, man säße selbst in einem Aufzug fest und der Retter müsste zuerst nach einem passenden Schraubendreher suchen, um dann 3 kleine Schräubchen zu lösen bis er schließlich das Handrad aufstecken könnte.

Den RI80-E gibt es mit Hohlwellen Durchmessern bis 45mm. Um Varianten zu sparen, hat er ein Weitbereichsnetzteil von 5-30V. Am Ausgang stehen Signale RS422 kompatibel oder HTL – komplementär zur Verfügung. Der Treiber passt sei- ne Impedanz automatisch an die zu treibende Leitung an.

Bei der Auflösung gibt es die bisherige Qual der Wahl nicht mehr. Der integrierte Interpolator kann nahezu jede Strichzahl bis 200.000 Impulse pro Umdrehung realisieren. Die beschriebene Technik wird von einer Glasfaser – verstärkten Kunststoffkappe geschützt, die entgegen landläufiger Meinung robuster und leichter ist als die gängigen Aluminium – Modelle.

Hersteller

Hengstler

Als Hersteller von Zählern, Druckern, Abschneidern, Relais und Drehgebern bietet HENGSTLER eine langjährige und vielfältige Erfahrung in der Elektromechanik, Mechanik, Pneumatik und Elektronik.

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